Ugandas Oppositionsführer kritisiert neues Anti-Homosexuellen-Gesetz

Ugandas Oppositionsführer kritisiert neues Anti-Homosexuellen-Gesetz
Ugandas Oppositionsführer Kizza Besigye hat das neue Gesetz zur Verfolgung Homosexueller kritisiert. Es diene vor allem dem Zweck, die Aufmerksamkeit der Ugander von den tatsächlichen Problemen des Landes abzulenken, sagte er laut einem Bericht des französischen Auslandssenders RFI vom Freitag.

"Homosexualität ist nichts Westliches. Es gab sie in Uganda schon lange vor dem ersten Kontakt mit Europäern", sagte Besigye. Der angeblich "unafrikanische" Charakter der Homosexualität ist eines der häufigsten Argumente für die strafrechtliche Verfolgung von Schwulen und Lesben.

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Besigye ist der erste ugandische Politiker, der das am Montag in Kraft getretene Gesetz öffentlich kritisiert. Ugandas Präsident Yoweri Museveni hatte das verschärfte Verbot von Homosexualität ungeachtet heftiger internationaler Proteste in Kraft gesetzt. Seitdem können Schwule und Lesben zu lebenslanger Haft verurteilt werden. Wer für Homosexualität "wirbt", Homosexuelle unterstützt oder homosexuelles Verhalten von Freunden und Bekannten nicht anzeigt, riskiert ein Gerichtsverfahren und lange Haftstrafen.

Als Reaktion auf das Gesetz legte die Weltbank einen Kredit über 90 Millionen US-Dollar für Gesundheitsprojekte auf Eis. Ugandas Regierung kritisierte die Entscheidung und nannte sie eine versuchte Erpressung. Weltbank-Präsident Jim Yong Kim betonte unterdessen, Diskriminierung sei schädlich für die Gesellschaft und die Wirtschaft der betroffenen Länder. Homosexualität sei weltweit in mehr als 80 weiteren Ländern illegal.