Finanzminister Söder: Kirche sollte nicht als Finanzmakler auftreten

Finanzminister Söder: Kirche sollte nicht als Finanzmakler auftreten
Der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) hält wenig davon, wenn die Kirche als Finanzmakler auftritt und an den Märkten Geld anlegt.
27.02.2014
epd
Christiane Ried und Achim Schmid

"Soweit ich mich erinnere, hatten Jesus und seine Jünger kein Festgeldkonto", sagte der Protestant dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit Blick auf den Millionenverlust im evangelischen Dekanat München. Er sei nicht überzeugt, ob Kirche Rendite erzielen muss. Söder ist berufenes Mitglied in der bayerischen evangelischen Landessynode, die sich vom 30. März bis 3. April erstmals trifft.

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Die Kirche sollte sich überlegen, wie man Kirchensteuer und Spenden besser für die Menschen einsetzen könne, empfahl Söder. Er stelle zwar nicht generell den Umgang von Kirche mit Geld infrage. "Aber es muss erlaubt sein, dieses System zu hinterfragen. Auch die Synode sollte darüber diskutieren." Es gehe hier um eine Glaubwürdigkeitsfrage. "Wer zu Recht die internationalen Finanzmärkte kritisiert und gleichzeitig selbst dort Akteur ist, muss sich die Frage stellen lassen." Das Dekanat München hatte mit hochriskanten Anleihen in Öko-Unternehmen 5,5 Millionen Euro verspekuliert, weitere 7,4 Millionen Euro sind gefährdet.

Ein einfaches "Sorry" reiche nicht, sagte Staatsminister Söder. Am Ende müssten auch Konsequenzen gezogen werden. Beim Thema Geld könne man sich auch etwas von Papst Franziskus abschauen. Dass er Armut und Bescheidenheit in den Mittelpunkt rücke, tue allen Kirchen gut: "Man spürt, dass er damit Katholiken, Evangelische und auch viele Menschen außerhalb der Kirche fasziniert."