Europaparlament: Prostitution erst ab 21 Jahren erlauben

Europaparlament: Prostitution erst ab 21 Jahren erlauben
Das Europäische Parlament möchte für Prostituierte ein Mindestalter von 21 Jahren einführen. "Prostitution verletzt die Menschenwürde und die Menschenrechte", unterstrichen die Straßburger Abgeordneten am Mittwoch in einer nicht-bindenden Entschließung.

 Bei der Mindestalter-Forderung nehmen die Parlamentarier insbesondere den Freier in den Blick: Wer mit einer Frau unter 21 Jahren käuflichen Geschlechtsverkehr hat, soll nach ihren Vorstellungen europaweit strafrechtlich verfolgt werden.

Erwerb generell unter Strafe stellen?

Eingebracht hatte die Klausel die deutsche Europaabgeordnete Angelika Niebler (CSU). Die CSU spricht sich auch in Deutschland für eine Altersgrenze von 21 Jahren aus. Das Parlamentsplenum zeigte sich offen dafür, gesetzlich sogar noch weiter zu gehen: Eine Mehrheit befürwortete das "Nordische Modell", das Schweden, Island und Norwegen praktizieren. Dieses stellt den Erwerb von sexuellen Dienstleistungen generell unter Strafe.

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Deutschland hat im Moment hingegen eines der europaweit liberalsten Gesetze zur Prostition. "Die Gesetze in Deutschland und den Niederlanden sind ein Desaster", unterstrich die Sozialdemokratin Mary Honeyball aus Großbritannien, die den Resolutionsentwurf verfasst hatte. Es müsse darum gehen, jene zu bestrafen, "die Frauenkörper wie Waren behandeln". Prostitution dürfe nicht als natürliche Gegebenheit akzeptiert werden, sagte sie.

Die Europaparlamentarier verlangen auch, den Opferschutz für Prostituierte auszubauen und ihnen den Ausstieg zu erleichtern. Um Zwangsprostitution und Menschenhandel bekämpfen zu können, sollen die zuständigen Behörden auch ohne konkreten Verdacht Bordelle betreten und kontrollieren dürfen."Wir brauchen hierzu eine intensive Koordination auf europäischer Ebene von Behörden, Justiz und Opferverbänden", sagte Niebler.