Darüber hinaus sei bis in zehn Meter Höhe noch Originalmauerwerk eines Vorgängerbaus aus der Zeit Karls des Großen nachgewiesen worden.Nach Einschätzung von Sachverständigen ist die evangelische Innenstadtkirche identisch mit dem alten Mainzer Dom. Sie wäre damit die älteste Domkirche nördlich der Alpen, die noch Mauerwerk aus ihrer Entstehungszeit aufweist. "Man hat von allen Seiten unterschätzt, wie viel Originalsubstanz hier noch vorhanden ist", sagte Untermann.
Fachleute: Bau um Jahr 780
Fachleute datieren den Bau des ersten Mainzer Doms auf die Zeit um 780, als Mainz zum Zentrum eines Erzbistums erhoben wurde. In der Zeit um 900 wurde an der Stelle des karolingischen Doms unter dem damaligen Erzbischof Hatto I. dann ein Nachfolgebau errichtet, der optisch schon an die heutige Kirche erinnerte. Der heute in aller Welt bekannte Mainzer Dom aus der Zeit um 1.000 ist somit in der Geschichte der Stadt lediglich die dritte Kathedralkirche.
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Die vor 200 Jahren an die Mainzer Protestanten übergebene Kirche war im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff schwer zerstört worden. Ursprünglich war im vergangenen Jahr eine Sanierung der Bausubstanz aus der Nachkriegszeit vorgesehen. Bei Arbeiten waren dann zunächst Grundmauern aus dem frühen Mittelalter freigelegt worden. "Mit jedem bisschen Erde, das wir bewegt haben, ist die Bedeutung dieses Gebäudes dann immer deutlicher geworden", sagte Marion Witteyer, Leiterin der Landesarchäologie in Mainz.
Wann die Forschungsarbeiten in St. Johannis abgeschlossen sein werden, können weder die Archäologen noch die hessen-nassauische Landeskirche (EKHN) zurzeit absehen. EKHN-Kirchenbaudirektorin Margit Schulz kündigte ein Nutzungskonzept für die Kirche an, das der historischen Bedeutung des Baus gerecht werde.