Papst Franziskus erhebt 19 Bischöfe in Kardinalsrang

Papst Franziskus erhebt 19 Bischöfe in Kardinalsrang
Benedikt nahm an Feier teil
Papst Franziskus hat am Samstag 19 Bischöfe in den Kardinalsrang erhoben. Bei der Messe im Petersdom überreichte er unter anderen dem Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller, und dem neuen vatikanischen Staatssekretär, Pietro Parolin, den Kardinalsring, den roten Kardinalshut und die Ernennungsurkunde.

Aus der Kurie wurden dabei überdies der Generalsekretär der Bischofssynode, Lorenzo Baldisseri, und der Präfekt der Kleruskongregation, Beniamino Stella, zu Kardinälen kreiert. An der Feier nahm überraschend auch der emerierte Papst Benedikt XVI. teil und erhielt dafür zu Beginn Applaus.Franziskus forderte die neuen Kardinäle auf, dass Evangelium "wenn es opportun ist und wenn es nicht opportun ist" zu verkünden. Es sei keine Philosophie und keine Ideologie, sondern ein Weg, der "nicht leicht und nicht bequem" sei, sagte er in seiner Predigt.

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Die Kardinäle müssten sich durch ihr Handeln und ihr Gebet für Frieden und Versöhnung einsetzten, mahnte das Kirchenoberhaupt.  Insbesondere rief der Papst sie zu Solidarität mit verfolgten und diskriminierten Christen auf: "Die Kirche braucht euer Mitgefühl vor allem in dieser Zeit des Schmerzes und Leidens in so vielen Ländern der Welt."

Brasilien und Haiti würdigten ihre neuen Kardinäle durch die Teilnahme ihrer jeweiligen Präsidenten Dilma Rousseff und Michel Joseph Martelly. Mit den 16 unter 80-jährigen neuen Mitgliedern des Kardinalskollegiums erhöht sich die Zahl der bei einem Konklave wahlberechtigten Purpurträger kurzzeitig auf 122. Allein fünf der 19 neuen Kardinäle entfallen künftig auf Lateinamerika und Haiti.

Neben den Erzbischöfen von Managua, Santiago de Chile, Buenos Aires und Rio de Janeiro wird künftig auch der Erzbischof von Les Cayes auf Haiti das rote Birett tragen. Gemeinsam mit je zwei neuen Kardinälen aus Afrika und Asien wird der Anteil der bei einem Konklave wahlberechtigten Purpurträger aus dem "Süden der Welt" von 34 auf 38 Prozent steigen. Damit sinkt der Anteil der traditionell überrepräsentierten Europäer im höchsten Gremium der katholischen Kirche.