"Das sogenannte Komasaufen ist nach wie vor ein gravierendes Problem", sagte Mortler der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe). In der Altersgruppe der elf- bis 17-Jährigen trinken ihren Angaben zufolge mehr als 15 Prozent der Jugendlichen zu viel. Vor allem bei Mädchen nehme die Zahl der Konsumentinnen zu.
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Mit Blick auf die bevorstehende Fastenzeit forderte die Drogenbeauftragte die Bevölkerung auf, das eigene Trinkverhalten zu überprüfen. "Ich appelliere an alle Bürger, diese sechs Wochen für eine Art Selbsttest zu nutzen", sagte Mortler. Ihr Ziel sei es, die Menschen ohne erhobenen Zeigefinder und Besserwisserei dazu zu bewegen, bewusster zu konsumieren.
Gerade bei den legalen Suchtstoffen wie Alkohol und Tabak will Mortler vor allem auf Einsicht und Eigenverantwortung setzen: "Verbote sollten immer das letzte Mittel bleiben." Gleichzeitig mahnte sie schärfere Kontrollen an, etwa bei der Abgabe von Spirituosen an Minderjährige. "Die rechtlichen Instrumente wie das Jugendschutzgesetz sind ja da", sagte Mortler.
Die Drogenbeauftragte sagte, sie wolle keine totale Abstinenz predigen. "Ich bin ein Mensch von dieser Welt. Und dazu gehört für mich auch, gelegentlich zu genießen." Sie selbst sei lange Zeit Gelegenheitsraucherin gewesen, habe dann aber von einem Tag zum anderen damit aufgehört. Mortler: "Seitdem fühle ich mich einfach viel besser."