Der Prüfbericht habe "eine sehr nüchterne Aufgabe: die Finanzierungswege des Bauvorhabens aufzuklären - und nicht, eine moralische Bewertung vorzunehmen", sagte Rösch der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit". Wie es weitergehen wird in Limburg, werde in Rom entschieden.
###mehr-artikel###Zur Frage über die Veröffentlichung des Berichts sagte Rösch: "Die Untersuchungen sind in diesen Tagen abgeschlossen." Der Bericht werde nun redigiert, das brauche Zeit. "Mit allen Beteiligten wurde ein Verfahren abgestimmt, in das selbstverständlich auch Rom einbezogen ist", erklärte Rösch, der Stellvertreter des von Papst Franziskus beurlaubten Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst ist.
Rösch erwartet allerdings eine baldige Entscheidung über die Zukunft von Tebartz-van Elst: "In Rom wissen alle, dass sie nicht lange zögern können." Zugleich bedauerte der Generalvikar, dass sich Papst Franziskus mit der Klärung des Falles Limburg befassen muss. "Ich wäre sehr froh, wenn ihm dies erspart geblieben wäre."
Zur scharfen Kritik an Tebartz-van Elst sagte Rösch, es sei "unwürdig, den Bischof als Person öffentlich zu diffamieren." Prinzipielle Kritik an den Limburger Verhältnissen wies er zugleich zurück: "Das ist nicht zutreffend, und das hat unser Bistum nicht verdient."
"Er wirkt nachdenklich"
Auf die Frage, wie der Bischof im Moment auf ihn wirke, sagte Rösch: "Nachdenklich. Er versucht, seine Sachen zu ordnen. Ich denke, er hat auch Sorge um seinen Ruf. Und mit Sicherheit auch Sorge um das Bistum." Er sei sich sicher, "dass ihn die Ereignisse sehr belasten und er mit sich ringt".
Papst Franziskus hatte den 54-jährigen Tebartz-van Elst Ende Oktober nach heftiger öffentlicher Kritik an den explodierenden Baukosten seines Bischofssitzes und innerkirchlichem Widerstand gegen dessen Führungsstil vorläufig vom Dienst beurlaubt. Daraufhin zog sich Tebartz-van Elst ins niederbayerische Kloster Metten zurück. Rösch bestätigte, dass sich Tebartz-van Elst inzwischen wieder ab und an in Limburg aufhält.