Laut Polizeiangaben vom Sonntag folgten allein 200 Teilnehmer dem Aufruf vom "Bündnis aufstehen - Für Menschenrechte, gegen Rechtsextremismus". Dem breiten gesellschaftlichen Zusammenschluss gehören neben Parteien auch die christlichen Kirchen, die jüdische Gemeinde und Gewerkschaften an.
###mehr-artikel###
Mönchengladbachs Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD) sagte in seiner Ansprache vor dem Bündnis, die niederrheinische Stadt sei "nicht islamfeindlich". Allerdings seien Hassprediger wie Vogel nicht willkommen ebenso wie rechtsradikale Gruppierungen wie "Pro NRW".
Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 180 Menschen an der Kundgebung der Salafisten mit Vogel an der Spitze. An der Veranstaltung von "Pro NRW" nahmen etwa 25 Personen teil. Ein Großaufgebot der Polizei hatte die verschiedenen Kundgebungen strikt voneinander getrennt.
Als die Salafisten ihre Kundgebung unter dem Motto "Islamophobie in Mönchengladbach" mit erheblicher Verzögerung starteten, wurden sie durch Pfiffe und Buhrufe anderer Demonstranten gestört. Die Salafisten hatten zuvor angekündigt, sich nicht provozieren zu lassen. Im Verlauf der Veranstaltung kam es laut Polizei aus den Reihen krawallbereiter Demonstranten, darunter viele rechte Hooligans, zu Störungen. Vereinzelt warfen sie Flaschen in Richtung der Salafisten. Die Polizei habe die Gruppe aber schnell abdrängen können. Bei früheren Demonstrationen von Salafisten war es etwa in Solingen und in Bonn zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen.
Salafismus ist eine radikal-islamische Strömung, die eine ausschließliche Orientierung an den Prinzipien von Koran und Sunna verlangt. Einige Salafisten gelten als gewaltbereit und befürworten den Dschihad, den "Heiligen Krieg", um einen Gottesstaat zu errichten. In Deutschland werden die Anhänger auf 3.000 bis 5.000 geschätzt.