Im Streit um Islam-Professor Khorchide soll ein Runder Tisch helfen

Im Streit um Islam-Professor Khorchide soll ein Runder Tisch helfen
Im Streit um den Leiter des Münsteraner Zentrums für Islamische Theologie, Mouhanad Khorchide, soll ein "Runder Tisch" nun eine Lösung bringen.

Vertreter der Hochschule, der nordrhein-westfälischen Landesregierung und des Koordinationsrates der Muslime werden künftig regelmäßig zu Gesprächen zusammenzukommen, heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten gemeinsamen Erklärung. Dabei soll über alle Fragen zum Thema Wissenschaft und Religion gesprochen werden.

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Der Koordinationsrat, zu dem neben der DITIB, der Zentralrat der Muslime, der Verband der Islamischen Kulturzentren und der Islamrat gehören, hatte im Dezember die Abberufung von Khorchide als Leiter des Zentrums gefordert. Die Verbände werfen dem islamischen Theologen eine zu liberale Auslegung des Korans vor. Ein weiterer Streitpunkt in Münster ist zudem die Besetzung des Beirats. In dem Gremium mit acht Mitgliedern sind derzeit noch zwei Plätze unbesetzt.

Islamische Theologie bleibt der Uni erhalten

In der von Universität, Ministerium und Verbänden gemeinsam abgestimmten Mitteilung heißt es: Mit Blick auf anstehende zustimmungspflichtige Fragen zur bekenntnisgebundenen islamischen Theologie an der Universität Münster wollten die Beteiligten rasch Lösungen erarbeiten. Die bisherige Kommunikation sei "nicht störungsfrei" verlaufen. Künftig wollten jedoch alle Seiten "partnerschaftlich und wohlwollend miteinander zusammenarbeiten".

Die Universität äußerte sich zuversichtlich. "Wir werten das als Erfolg. Wir wollen gemeinsam mit den muslimischen Verbänden den Weg weitergehen", sagte der Sprecher der Westfälischen Wilhelms-Universität, Norbert Robers, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Über das Ziel, die islamische Theologie an der Universität zu verankern, seien sich alle Seiten einig. Vorangegangen war der gemeinsamen Erklärung ein Gespräch am Dienstagabend in Düsseldorf, an dem Vertreter der Universität, des Ministeriums und der Verbände teilnahmen. 

Das 2012 eröffnete Zentrum für Islamische Theologie bildet in Osnabrück und Münster islamisch-theologische Nachwuchswissenschaftler und Religionslehrer aus. Derzeit studieren dort nach Hochschulangaben 400 Studierende. Mit Tübingen sowie an den Doppelstandorten Erlangen-Nürnberg und Frankfurt/Gießen gibt es bundesweit vier derartige Zentren für Islamische Theologie. Der Bund fördert diese Zentren mit rund 20 Millionen.