Bei der Sitzung des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz soll es auch darum gehen, ob die katholischen Anteilseigner 65 Millionen Euro bereitstellen werden, um damit Arbeitsplätze bei Weltbild zu erhalten.
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Wie die "Augsburger Allgemeine" (Wochenend-Ausgabe) berichtete, ist noch unklar, in welcher Höhe tatsächlich Finanzhilfen fließen werden. Der Aufsichtsratsvorsitzende von Weltbild, Generalvikar Peter Beer (München), hatte die ursprünglich für die Sanierung des Verlags zugesagten 65 Millionen in Aussicht gestellt, nachdem Weltbild Insolvenz angemeldet hatte.
Offenbar gibt es jedoch Uneinigkeit darüber, in welchem Maße sich die einzelnen Bistümer an einer Rettung von Weltbild beteiligen wollen. Das Bistum Augsburg hatte am Freitag angekündigt, 15 Millionen dafür bereitzustellen. Die Diözese München und Freising will 20 Millionen zur Verfügung stellen. Über diesen Vorstoß herrscht nach Informationen der Augsburger Zeitung jedoch Unmut bei einigen Bistümern, weil sie sich unter Zugzwang gesetzt fühlen.
"Das Hin und Her in den Aussagen der Bischöfe ist für den hochsensiblen Prozess alles andere als hilfreich", erklärte der Wirtschaftssachverständige des Betriebsrats, Klaus Warbruck. Timm Boßmann, Ver.di-Sprecher im Weltbild-Betriebsrat sagte: "Was wir hier erleben, ist ein absolut unwürdiges Gezanke auf Kosten unserer Arbeitsplätze." Die Arbeitnehmervertreter hatten sich am Freitag mit Weltbild-Aufsichtsrat Beer getroffen. Das Gespräch sei konstruktiv verlaufen, hieß es. Dennoch kündigten die Gewerkschaft Ver.di und der Betriebsrat Proteste an.
Rund einhundert Mitarbeiter und Arbeitnehmervertreter wollten am Montag anlässlich der Zusammenkunft der Bischöfe von Augsburg nach Würzburg reisen, teilte Ver.di mit. Die Fahrt solle "den Anteilseignern deutlich machen, dass wir nicht nachgeben". Weltbild gehört zwölf katholischen Diözesen, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin.