Es gebe Hinweise darauf, dass die Regierung von Präsident Baschar al-Assad für die Gräueltaten verantwortlich sei, sagte einer der Autoren am Dienstag dem britischen Rundfunksender BBC. Der Report wurde von drei internationalen Rechtsexperten verfasst und erschien einen Tag vor Beginn der Syrien-Konferenz in der Schweiz.
###mehr-artikel###Der 31-seitige Bericht beruht auf den Angaben eines übergelaufenen Fotografen der syrischen Militärpolizei, der zusammen mit weiteren Informanten etwa 55.000 Aufnahmen von rund 11.000 getöteten Häftlingen vorlegte. Die Fotos stammen aus der Zeit vom Beginn des Volksaufstands 2011 bis zum August vergangenen Jahres. Nach Angaben der Ermittler waren viele der Opfer ausgemergelt und wiesen Spuren von Schlägen, Fesselungen oder Strangulierungen auf.
Die Bilder zeigten "Tötungen in industriellem Ausmaß", sagte einer der Autoren, der frühere Chefankläger des Kriegsverbrechertribunals für Sierra Leone, Desmond de Silva, dem britischen "Guardian". Die Zeitung hatte zusammen mit dem US-Sender CNN als erstes über die Folterungen berichtet. Die syrische Regierung nahm zunächst nicht zu dem Bericht Stellung, hat Menschenrechtsverletzungen während des seit 34 Monaten andauernden Konflikts aber stets zurückgewiesen.
###mehr-links###Zu der Syrien-Konferenz werden am Mittwoch Vertreter der Assad-Regierung sowie des wichtigsten Oppositionsbündnisses, der Nationalen Koalition, in Montreux erwartet. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte am Montag den Iran am Montag von der Zusammenkunft wieder ausgeladen. Die tags zuvor ausgesprochene Einladung war in den USA und bei der syrischen Opposition auf Widerstand gestoßen.