"Wir wollen den Umbau unserer Kirche inhaltlich und konzeptionell voranbringen und unsere Finanzen in Ordnung bringen", erklärte Präses Manfred Rekowski. Zur Begründung der drastischen Einsparungen sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Wir hatten über Jahre hinweg keinen ausgeglichenen Haushalt und gehören bei der Absicherung der Versorgungslasten für die Pfarrer und Kirchenbeamten bundesweit zu den Schlusslichtern."
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Finanzchef Bernd Baucks sagte, ohne Einsparungen würde die rheinische Kirche mit ihren 2,7 Millionen Mitgliedern in absehbarer Zeit mit dem Rücken zur Wand stehen. Es gebe nur noch freie Rücklagen in Höhe von 30 Millionen Euro. Allein der Etat für 2014 weise ein Defizit von über acht Millionen Euro aus. In diesem Jahr werden zwar über 40 Millionen Euro mehr aus Kirchensteuern eingenommen als ursprünglich gedacht, das werde aber nicht so bleiben: "Ein Einbruch ist absehbar."
Landeskirche spart mittelfristig ein Drittel ihrer Kosten
Von den Sparmaßnahmen, die einmütig bei nur sechs Enthaltung beschlossen wurden, sind 60 Beschäftigte betroffen, betriebsbedingte Kündigungen sollen aber vermieden werden. Größte Streichposten sind die Kürzung des Zuschusses an das Evangelische Missionswerk (400.000 Euro), die Schließung des Internats in Hilden (330.000 Euro) und die Reduzierung des Zuschusses zum Arbeitslosenfonds (300.000 Euro).
In einem zweiten Schritt soll in einem Jahr über einen noch größeren Sparschnitt von zwölf Millionen Euro entschieden werden. Die Ausgaben der landeskirchlichen Ebene werden so bis 2018 dauerhaft um 35 Prozent gesenkt. Die 38 Kirchenkreise und 732 Gemeinden zwischen Niederrhein und Saar sind von den Maßnahmen nicht direkt betroffen - über die Ausgaben auf ihrer Ebene entscheiden sie selbstständig.
Abteilung Theologie und Diakonie bleibt unbesetzt
Pistorius wurde bis 2017 zum neuen Vizepräses der rheinischen Kirche gewählt. Er tritt die Nachfolge von Petra Bosse-Huber an, die Anfang des Jahres als Auslandsbischöfin ins Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover gewechselt war. Der Theologe ist seit März 2013 hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung. Zuvor war er Superintendent des Kirchenkreises Trier.
Die Kirchenleitung hat trotzdem bis auf weiteres ein Mitglied weniger: Nach dem Ausscheiden Bosse-Hubers wird die Leitung der Abteilung Theologie und Diakonie vorerst nicht wieder besetzt. Dies soll eine Verringerung der Zahl der Abteilungen im Landeskirchenamt ermöglichen.