Gemeinsam mit seinen Partnern will Brot für die Welt das Thema Saatgut auf der weltgrößten Agrarmesse (17. bis 26. Januar in Berlin) einbringen. Freier Zugang zu Saatgut sei für bäuerliche Betriebe Voraussetzung, um Grundnahrungsmittel zu erzeugen. Das gelte vor allem für Familienbetriebe in Entwicklungsländern, erläutert Stig Tanzmann, Landwirtschaftsexperte bei Brot für die Welt.
###mehr-links###
Doch die zunehmende Konzentration des weltweiten Saatguthandels und damit verbundende Einschränkungen bedrohten die Ernährungssicherheit vor allem in Afrika. "Angesichts von 840 Millionen Hungernden weltweit ist es ein Skandal, wenn neue Gesetzgebungen die bäuerliche Herstellung und die Weitergabe von Saatgut einschränken", sagt Tanzmann.
"In Afrika werden noch fast 80 Prozent des Saatguts von den Bäuerinnen und Bauern selbst produziert", ergänzt Million Belay von Alliance for Food Sovereignty in Africa (AFSA). Diesen Markt wollten die großen agrarindustriellen Saatgutkonzerne Monsanto, Du Pont und Syngenta erobern. Auch deutsche Firmen wie BASF, Bayer Crop Science und die KWS hätten langfristig Interesse an diesem Markt.
###mehr-artikel###
Belay, der das in 50 Ländern Afrikas aktive Bündnis koordiniert, will bei der Grünen Woche in Berlin den Bogen von der deutschen und europäischen Landwirtschaft zu den Problemen der Bauern in Afrika spannen. "Durch den althergebrachten Tausch von Saatgut können wir Sorten züchten, die sich an Klima- und Bodenverhältnisse anpassen", so Million Belay.
Anlässlich der Grünen Woche will Brot für die Welt darüber diskutieren, wie Privatinvestitionen im Agrarsektor mit der Gesetzgebung afrikanischer Staaten zusammenhängen und welche Folgen sich daraus ergeben.