Beim Test von 82 Kleidungsstücken von zwölf internationalen Modefirmen fanden die Umweltschützer bei jeder Marke Weichmacher, Nonylphenolethoxylate (NPE) oder per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). "Teure Klamotten sind nicht sauberer produziert als billige", sagte Greenpeace-Chemiker Manfred Santen am Dienstag in Hamburg. Einige der entdeckten Substanzen seien hormonell wirksam oder krebserregend. Sie belasteten außerdem Flüsse und Trinkwasser in den Produktionsländern.
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Ein T-Shirt von Primark habe elf Prozent Weichmacher enthalten, beklagte Greenpeace. In einem Baby-Body von American Apparel seien es 0,6 Prozent gewesen. Beide Werte wären laut EU-Recht für Kinderspielzeug verboten. Allerdings greife diese Regelung nicht für Kinderkleidung. Weichmacher fanden sich in 33 von 35 getesteten Kleidungsstücken mit Plastisol-Aufdrucken. Auch in Kleidungsstücken von Nike, Puma und H&M seien gesundheitsgefährdende Substanzen ermittelt worden.
Santen: "Unser Test zeigt den Eltern, dass sie ihre Kinder mit teurer Kleidung nicht schützen." Sinnvoller sei, beim Kauf auf Textil-Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) oder vom Global Organic Textile Standard (GOTS) zu achten. Mit der "Detox"-Kampagne hat Greenpeace 18 Textilhersteller dafür gewonnen, sich bis 2020 auf eine Produktion ohne Risiko-Chemikalien zu verpflichten.