"Insgesamt sieht es nicht so aus, als ob es weniger werden", sagte BAMF-Präsident Manfred Schmidt der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagsausgabe). Die Situation in den Hauptherkunftsländern Syrien, Irak, Iran, Afghanistan und Pakistan werde sich nicht verbessern.
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"Allein mit Blick auf diese Länder kann man nicht mit einem Rückgang der Zahlen rechnen", sagte Schmidt. Es könnten aber noch weitere Länder hinzukommen. So beobachte man die Lage in Ägypten und Libyen sehr genau. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Erstanträge um 70 Prozent auf rund 109.000 gestiegen. An der Spitze der Herkunftsländer der Erstantragssteller stehen für 2013 Russland, Syrien und Serbien. Dahinter folgen Afghanistan, Mazedonien und Iran.
Der BAMF-Präsident forderte die Bundesregierung auf, Mazedonien, Bosnien und Serbien als sichere Herkunftsländer einzustufen. Die Anerkennungsquote von Flüchtlingen aus diesen Ländern liege bei 0,1 Prozent. "Wenn die West-Balkan-Länder als sicher eingestuft werden, können wir schneller entscheiden und die Menschen, die keine Schutzgründe haben, schneller wieder zurückschicken", betonte Schmidt. Ein Viertel der Fälle könnte dann schnell gelöst werden.
Der Leiter der Behörde kritisierte die Bundesländer, die wegen des Winters einen Abschiebestopp für Balkanflüchtlinge verkündet hatten. "Wenn die Länder beklagen, dass so viele Antragsteller vom Balkan kommen, um hier zu überwintern, dann hängt das auch damit zusammen, das falsche Anreize geschaffen werden." Der BAMF-Präsident sprach sich für rasche Abschiebungen aus. "Wir müssen so schnell wie möglich das Signal setzen: 'Das funktioniert nicht' und die Menschen, die keine Schutzgründe haben, schnell wieder zurückschicken."