DGB-Vizevorsitzende Elke Hannack sagte der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagsausgabe), die Mehrheit der Männer wünsche sich keine Teilzeitarbeit. "Betriebe und Verwaltungen müssen deswegen Konzepte entwickeln für Arbeitszeiten, die sich an den Lebensphasen der Beschäftigten orientieren. Und auch unterhalb der Vollzeitarbeit muss die berufliche Entwicklung weiter gehen und Führungsverantwortung möglich sein", forderte Hannack.
Vollzeitarbeit mit starren Arbeitszeitregelungen und einer ausgeprägten Präsenzkultur lasse sich nur schwer mit Familienarbeit verbinden. Mit Blick auf eine aktuelle Forsa-Umfrage zur Rolle der Väter sagte Hannack: "Die Studie zeigt, dass Väter gerne mehr Zeit mit ihrem Nachwuchs verbringen möchten, sich aber gleichzeitig in der Verantwortung sehen, von ihrem Gehalt die Familie ganz oder größtenteils zu ernähren. Hier muss ein Umdenken stattfinden, denn Männer wie Frauen müssen Beruf und Familie gleichberechtigt verbinden können."
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Der familienpolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Marcus Weinberg (CDU), forderte mehr gesellschaftliche Akzeptanz für Väter in Teilzeit-Arbeitsverhältnissen. "Hier hat Deutschland trotz vieler Fortschritte noch Nachholbedarf", sagte Weinberg der "Welt". Die Politik könne und müsse für mehr Flexibilisierung im Arbeitsleben sorgen. "Dieses muss aber in Wirtschaft und Mittelstand vermittelbar sein. Das ElterngeldPlus für Teilzeit-Arbeitnehmer wird ein weiterer Schritt sein", sagte Weinberg.
Laut einer am Montag in Berlin vorgestellte Forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift "Eltern" bleibt die Mehrheit der Väter dem traditionellen Männerbild treu, wenn es um das Geldverdienen geht. Trotzdem engagieren sie sich mehrheitlich bei der Kinderbetreuung.