"In erster Linie geht es für die Menschen inzwischen darum, das Überleben zu sichern", sagte Elias Perabo, Gründer der Leipziger Syrien-Initiative "Adopt a Revolution", der "Frankfurter Rundschau" (Mittwochsausgabe): "Wir unterstützen Aktivisten, die in den belagerten Gebieten Nahrungsmittel verteilen oder Trinkwasser aufbereiten."
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Die Hoffnung auf einen Regimewechsel sei fast drei Jahre nach Beginn des Aufstands gegen Staatschef Baschar al-Assad verflogen. "Das Gefühl vom Anfang, dass man den Präsidentenpalast gewinnen kann, ist verloren", sagte Perabo. Die Dschihadisten würden immer stärker und bildeten im Grunde ein neues totalitäres Regime, das für Demokratie eintretende Bürger unterdrückt oder sogar ermordet. Seitdem Assad der Vernichtung der Chemiewaffen zugestimmt habe, sei die internationale Aufmerksamkeit und Spendenbereitschaft für Syrien leider stark gesunken.
Verein sammelte 400.000 Euro für zivile Organisationen
Viele Aktivisten müssen laut Perabo in den Untergrund gehen: "Sie sagen uns, ihr primäres Problem sei nicht mehr das Assad-Regime, das sie immer gefürchtet hatten, sondern die Islamisten." Je länger der Konflikt dauere und je weniger Hilfe vom Westen komme, desto stärker würden die Fundamentalisten. Der Verein "Adopt a Revolution" hat nach eigenen Angaben bisher rund 400.000 Euro Spenden gesammelt und zivilen Organisationen in Syrien auf verschlungenen Wegen zukommen lassen. Gewaltfreiheit sei ganz zentrale Bedingung. Die Partner in Syrien würden kontrolliert.