Teure Kleidung werde in den gleichen Fabriken produziert wie die Billigware, sagte Barbara Küppers von terre des hommes mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe). Verbraucher könnten aber auf Sozialsiegel wie etwa Fairtrade achten und Handelsfirmen auffordern, grundlegende Arbeitsrechte bei ihren Zulieferern einzuhalten.
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Die Proteste in Kambodscha sieht die Expertin als Chance dafür, dass Textilarbeiter sich besser in Gewerkschaften organisieren. "Nur so lernen sie ihre Rechte kennen, können sie einfordern und Druck auf die Regierung ausüben", sagte Küppers. Dass dies nicht ungefährlich sei, zeigten die Toten nach einem Polizeieinsatz gegen Demonstranten in Kambodscha. Dort waren vor wenigen Tagen mindestens drei Menschen gestorben, nachdem die Beamten das Feuer auf protestierende Textilarbeiter eröffnet hatte.
Nach Angaben der Unternehmensberatung McKinsey hat China 18.000 Textilfabriken, Indien 11.000 und Bangladesch 5.000. Kambodscha kommt mit 250 erst auf dem siebten Platz, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet. Terre des hommes zufolge arbeiten weltweit 850.000 Millionen Menschen in der Textilindustrie.