Tews kritisierte die von der CSU geäußerten Befürchtungen über Sozialmissbrauch durch Rumänen und Bulgaren. Die kämen, "um zu arbeiten, um ein deutlich höheres Einkommen zu erzielen und ein besseres Leben zu führen". Mit Sozialhilfeleistungen hätten sie nichts zu tun: "Gleichwohl mag die aktuelle Diskussion in Deutschland befremdlich auf sie wirken."
Hintergrund der Debatte ist, dass für Arbeitnehmer aus Bulgarien und Rumänien seit dem 1. Januar die volle Freizügigkeit innerhalb der EU gilt. Sie brauchen kein Visum und keine Arbeitserlaubnis mehr, um sich in Deutschland niederlassen zu können.
Tews: Junge Menschen in Europa müssen Arbeit finden
Tews verwies auf die gerade in Bulgarien und Rumänien bei jungen Menschen bis zum Alter von 30 Jahren extrem hohe Arbeitslosigkeit: "In einigen Landesteilen beträgt sie bis zu 45 Prozent." Diese jungen Menschen müssten im europäischen Arbeitsmarkt gehalten werden.
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Auf dem Arbeitsmarkt für Pflegekräfte sei die Konkurrenz anderer EU-Staaten nicht zu unterschätzen, mahnte der Verbandsgeschäftsführer. In Deutschland komme erschwerend hinzu, "dass bei uns jedes Bundesland andere Anerkennungsanforderungen zur Berufsausübung stellt. Mit Willkommenskultur hat das wenig zu tun". Der Anteil osteuropäischer Pflegefachkräfte im deutschen Gesundheitssystem wird seinen Angaben zufolge nicht systematisch erhoben.
Tews unterstrich, dass von der Arbeitsmigration beide Seiten profitierten: "Wenn diese Menschen in einigen Jahren in ihr Heimatland zurückgehen, sind sie gut ausgebildet." So seien sie auch in der Lage, die nötigen Altenhilfestrukturen in ihrem Heimatland aufzubauen.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste zählt nach eigenen Angaben bundesweit mehr als 8.000 Mitgliedseinrichtungen.