Hilfswerke fürchten Spendeneinbruch wegen Konten-Umstellung auf IBAN

Hilfswerke fürchten Spendeneinbruch wegen Konten-Umstellung auf IBAN
Die anstehende Umstellung der Kontodaten auf international einheitliche Standards könnte für Hilfsorganisationen gravierende Folgen haben. "Wir rechnen zunächst mit Einbrüchen beim Spendenaufkommen zwischen 20 und 30 Prozent", sagte Daniela Felser, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrats, dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". In dem Rat haben sich Spenden sammelnde Organisationen zusammengeschlossen.

Vom 1. Februar an werden die bisherigen Kontonummern und Bankleitzahlen durch 22-stellige IBAN- und 11-stellige BIC-Nummern ersetzt. Viele Hilfswerke haben bislang einfach zu merkende Kontonummern, die bei Katastrophen wie dem Hochwasser in Deutschland oder dem Taifun auf den Philippinen im Fernsehen eingeblendet wurden. Künftig werden potenzielle Spender die Ziffern- und Buchstabenkombination kaum so schnell vom Bildschirm abschreiben können.

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Durch die Umstellung auf das europäische Zahlungssystem SEPA sind auch telefonische Spenden, bei denen die Einverständniserklärung zur Lastschrift mündlich erfolgt, nicht mehr ohne weiteres möglich. Die neuen Richtlinien zwingen zu einem Mandat, das schriftlich und mit einer Unterschrift im Original versehen sein muss.

"Die Klientel, die am treuesten und am meisten spendet, ist die Generation 60 plus", sagt Felser. "Je öfter die Bank Überweisungsträger nicht anerkennt, weil sie falsch ausgefüllt wurden, desto mehr sinkt die Bereitschaft zu spenden", befürchtet sie. Eine Erörterung des Problems mit Banken und den großen TV-Sendern sei bislang ohne zufriedenstellendes Ergebnis geblieben. Vor allem für Organisationen, die dauerhaft auf Spenden angewiesen sind, könnte nach Ansicht des Rats die Kontoumstellung zur Existenzfrage werden.