"Wenn leistungsorientierte Gesellschaften ihre Menschlichkeit bewahren wollen, gehört das Thema Respekt ganz oben auf die Tagesordnung", sagte der oberste Repräsentanten der deutschen Protestanten.
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Jede Gemeinschaft von Menschen müsse die "humane und zivilisatorische Kraft" aufbringen, menschliches Leben nicht allein nach seiner Nützlichkeit zu werten, betonte Schneider: "Der entscheidende Bezugspunkt ist vielmehr die Würde der Menschen, vollkommen unabhängig von ihrem Alter, ihrer Kraft, ihrer Gesundheit, ihrer Produktivität, ihrer gesellschaftlichen Stellung."
Heute hätten sozialstaatliche Einrichtungen viele Aufgaben übernommen, die früher von der kleinen oder der großen Familie oder dem nachbarschaftlichen Verbund geleistet wurden, erklärte Schneider. Die Grundfrage bleibe aber: "Wie steht es um die Achtung der Würde alter Menschen, zum Beispiel wenn sie ambulant zu Hause oder in Heimen versorgt werden? Wie steht es insbesondere um diejenigen, die nicht so viel besitzen oder keine ausreichende Rente oder Pension haben, dass sie eine gute Pflege und Versorgung kaufen und bezahlen können?"