Weihnachtsbotschaft: EKD prangert Not von Flüchtlingen an

Weihnachtsbotschaft: EKD prangert Not von Flüchtlingen an
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat zu Weihnachten einen menschenunwürdigen Umgang mit Flüchtlingen angeprangert. "Die Not schreit zum Himmel", erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider am Montag in Hannover. Europa drohe seine Seele zu verlieren, sagte er mit Blick auf das Unglück vor der Insel Lampedusa Anfang Oktober. Man dürfe dieser Situation nicht länger tatenlos zusehen.

###mehr-artikel###

"Als eines der reichsten Länder der Erde müssen wir unsere Anstrengungen im neuen Jahr deutlich verstärken", fügte Schneider hinzu. Auch die Kirchen dürften nicht nachlassen, neue Wege zu suchen, um das Elend der Flüchtlinge zu lindern. Die biblische Fluchtgeschichte der Heiligen Familie erinnere an die vielen aktuellen Fluchtgeschichten. Schneider: "Allein der furchtbare Bürgerkrieg in Syrien hat Millionen entwurzelt und aus dem Land getrieben. Die meisten Geflohenen leben in oft menschenunwürdigen Verhältnissen in den Nachbarstaaten."

Der Beschluss der Innenministerkonferenz Anfang Dezember, weiteren 5.000 Flüchtlingen aus Syrien in Deutschland Aufnahme zu gewähren, sei ein Schritt in die richtige Richtung, lobte Schneider. Doch angesichts des großen Elends gerade jetzt im Winter könne das nur ein Anfang sein. "Barmherzigkeit üben, Gerechtigkeit suchen - das ist eine stete Aufgabe von Christinnen und Christen", erklärte der EKD-Chef. Dazu mache Weihnachten Mut.