Langzeitarbeitslose und junge Leute mit geringer Qualifikation hätten es noch schwerer, einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden, wenn für sie von Anfang an 8,50 Euro zu zahlen seien, sagte Kramer der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe): "Das kann doch keiner wollen."
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Einige sich die Koalition auf solche Ausnahmen, könnten die Arbeitgeber "mit dem Mindestlohn einigermaßen leben", sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Union und SPD wollen 2015 eine neue flächendeckende Lohnuntergrenze in ganz Deutschland einführen. Die 41 Tarifverträge, in denen in unteren Entgeltgruppen niedrigere Löhne gezahlt werden, sollen aber bis Ende 2016 weiter gelten.
Kramer, der vor gut vier Wochen den langjährigen BDA-Präsidenten Dieter Hundt ablöste, warnte davor, die volkswirtschaftliche Bedeutung des Mindestlohns zu überschätzen. "Wir haben 42 Millionen Erwerbstätige in Deutschland, aber nur rund zwei Millionen Arbeitnehmer mit einem Vollzeitjob, die weniger als 8,50 Euro verdienen." In der öffentlichen Diskussion werde aber der Eindruck erweckt, als lebe hier ein Volk von Niedriglöhnern. "Das stimmt einfach nicht", sagte der neue Arbeitgeberchef.