Man habe es hier mit einer "ernsthaften humanitären Tragödie" zu tun, sagte Müller am Freitag im Deutschlandradio Kultur. 120.000 aus Äthiopien stammende Arbeitsmigranten seien oftmals "quasi über Nacht" aus ihren Unterkünften wegtransportiert worden und befänden sich jetzt in einer hilflosen Situation. Sie kämen "mit praktisch nichts am Flughafen an".
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Manche seien zudem in Zwischenlagern gewesen und dort nicht gut behandelt worden. "Das ist schon sehr, sehr fragwürdig, was Saudi-Arabien da momentan macht", sagte der Leiter des katholischen Hilfswerks.
Die Arbeitsmigranten hätten keine wirkliche Chance gehabt, im Land zu bleiben, kritisierte Müller. Im März habe Saudi-Arabien verlangt, dass sie sich registrieren und anerkennen lassen. Dafür sei eine Bürgschaft des Arbeitgebers notwendig gewesen, außerdem eine Registrierungsgebühr von mindestens 10.000 Dollar. Diese hätten aber viele nicht bezahlen können.