Die institutionelle Hilfe mit Beratungsstellen, Krankenhäusern, Altenheimen und Spendenaktionen sei in Deutschland hervorragend aufgestellt. "Aber wir dürfen dabei die Nähe zu den Menschen nicht verlieren. Wir sollten uns berühren lassen", sagte Bode dem Evangelischen Pressedienst (epd). So verstehe er auch den Aufruf von Papst Franziskus, die Kirche müsse sich mehr den Armen widmen.
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Zeichen der Mitmenschlichkeit dürften allerdings nicht im Symbolischen steckenbleiben, mahnte der Bischof. Kirche müsse möglichst immer an die Ränder gehen. Papst Franziskus sei darin ein guter Lehrmeister. Er wende sich jedem Gegenüber immer unmittelbar zu, sagte Bode. Er habe selbst erlebt, wie Franziskus Menschen umarme: "Man spürt, dass er das genauso meint, ohne irgendein Theater." Eine solche Haltung schütze auch davor abzuheben, betonte Bode mit Blick auf die Vorwürfe gegen den Limburger Bischof Tebartz-van Elst.
Bode besucht seit seinem Amtsantritt vor 18 Jahren immer am Heiligen Abend eine Wärmestube für Obdachlose, in der mittlerweile jedes Jahr fast 500 Bedürftige gemeinsam essen und feiern. Er habe diese Tradition von seinen Vorgängern übernommen und noch um nachmittägliche Besuche in Krankenhäusern erweitert, sagte er. Oft komme er erst am Ersten Weihnachtstag nach der Messe dazu, privat Weihnachten zu feiern: "Diese Besuche sind eine mitunter sehr anstrengende, aber auch intensive Weihnachtserfahrung, die ich nicht missen möchte."