Prozess gegen Schwarzfahrerin "Oma Gerti" ausgesetzt

Prozess gegen Schwarzfahrerin "Oma Gerti" ausgesetzt
Das Gerichtsverfahren gegen die 87-jährige mehrfache Schwarzfahrerin "Oma Gerti" ist vorerst ausgesetzt. Zunächst müsse festgestellt werden, ob die Wohnungslose verhandlungsfähig sei, teilte das Amtsgericht Wuppertal am Donnerstag mit. Gertrud F. ist wegen Schwarzfahrens in 22 Fällen angeklagt. Das Gericht wollte ursprünglich am Donnerstag verhandeln.

Auch der Haftbefehl gegen die Seniorin, die seit dem 11. Dezember in Untersuchungshaft saß, wurde aufgehoben. Er sei im September erlassen worden, weil die Frau nicht zum damaligen Verhandlungstermin vor Gericht erschienen war, erklärte das Amtsgericht. Das Gutachten über die Verhandlungsfähigkeit der Frau solle innerhalb von vier Monaten vorliegen.

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Die als "Oma Gerti" bekanntgewordene Seniorin soll im Jahr 2012 verschiedene Züge in der Region Wuppertal und im Ruhrgebiet ohne gültigen Fahrtschein benutzt haben. Ihr Fall war bereits vor einigen Wochen durch die Presse gegangen, als sie in der Justizvollzugsanstalt Gelsenkirchen eine Haftstraße absitzen sollte, weil sie eine Geldstrafe wegen Schwarzfahrens nicht bezahlen konnte. Eine Boulevard-Zeitung übernahm daraufhin die Geldstrafe.

Derweil hat die Wuppertaler Anwaltskanzlei Gerharts, Eckstein & Eils, die Gertrud F. vertritt, ein Spendenkonto für die Frau eingerichtet. Bei der Kanzlei seien zahlreiche Hilfsangebot eingegangen, heißt es auf der Website. Zudem richtete die Kanzlei eine E-Mail-Adresse für persönliche Nachrichten an "Oma Gerti" ein.