507 Jahre alt: Eine Islandmuschel ist das älteste Tier der Welt

Foto: wikipedia/Hans Hillewaert
507 Jahre alt: Eine Islandmuschel ist das älteste Tier der Welt
Britische Meeresbiologen haben bei Klimaforschungen im Nordmeer das vermutlich älteste Tier der Welt entdeckt: eine 507 Jahre alte Islandmuschel.

Wie die Schutzstation Wattenmeer am Dienstag in Husum mitteilte, können nur Schwämme und andere Lebewesen, die sich durch Teilung verjüngen, länger leben. Vor sechs Jahren hatten Forscher eine gut 400 Jahre alte Islandsmuschel entdeckt; sie galt bisher als ältestes Tier. Die Wachstumsringe der Kalkschale ermöglichen es ähnlich wie bei einem Baumstamm, das Alter der Muschel zu zählen. Die Breite der Jahresringe gibt den Wissenschaftlern zufolge sogar Auskunft darüber, wie gut es dem Tier in jedem Jahr ging.

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Anhand der vom Meeresgrund aufgefischten Schalen toter Islandmuscheln sei es gelungen, ein "Wohlfühl-Protokoll" der Islandmuscheln zu rekonstruieren, das 1.300 Jahre in die Vergangenheit reicht, berichtete die Schutzstation Wattenmeer.

Dies ermögliche Einblicke in das Meeresklima im Nordmeer, wo die Wechselwirkung von Golfstrom und Grönlandstrom seit Jahrhunderten auch das Klima in Mitteleuropa beeinflusst.

Die Islandmuschel kommt den Angaben zufolge auch in Deutschland an Nord- und Ostsee vor. Wegen ihrer stabilen, porzellanartigen Schale ist sie ein beliebter Strandfund bei Urlaubern. Allerdings wird die Art immer seltener, da sie trotz ihrer kräftigen Schalen oft von schweren Schleppnetzen zerknackt wird.

Niederländische Forscher ermittelten enge Zusammenhänge zwischen der Zahl der Schleppnetzkutter in einem Seegebiet und der Zahl der zerbrochenen Islandmuscheln. Elf Prozent aller Muscheln würden pro Jahr an Schleppnetzen sterben, hieß es. Den Experten zufolge könnte schon im Jahr 2017 die letzte Islandmuschel zerbrochen sein. Einzige Abhilfe seien Meeresschutzgebiete, die für Schleppnetzkutter gesperrt sind.