Kölner Kardinal Meisner vor 80. Geburtstag und Eintritt in den Ruhestand

Foto: epd-bild/Guido Schiefer
Kölner Kardinal Meisner vor 80. Geburtstag und Eintritt in den Ruhestand
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner wird am 25. Dezember 80 Jahre alt und erwartet kurz danach seine Emeritierung durch Papst Franziskus. Im Februar jährt sich Meisners Ernennung zum Kölner Erzbischof durch Papst Johannes Paul II. zum 25. Mal. Offizielle Feierlichkeiten zum Geburtstag und zum Amtsjubiläum finden am 9. März statt.

Die Amtszeit des 94. Erzbischofs von Köln war von dessen konservativer Haltung geprägt. Seine Äußerungen zu Homosexualität und Ehe sowie seine harsche Ablehnung von Abtreibung und ergebnisoffener Schwangerenkonfliktberatung sorgten für heftige Debatten. Auch in Ökumene-Fragen vertritt Meisner eine harte Haltung.

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Kritische Katholiken beklagen ein autoritäres Amtsverständnis und kritisieren Meisners Nähe zu konservativen Minderheiten wie Opus Dei oder den Legionären Christi. Nachdem der Kardinal 1989 gegen den Widerstand des Kölner Domkapitels von Berlin an den Rhein versetzt worden war, verlangen reformorientierte Priester und Diakone, dass Klerus und Laien stärker an der Kandidatenfindung für seine Nachfolge beteiligt werden.

Meisner wurde am 25. Dezember 1933 in Breslau geboren. Er wuchs nach der Flucht 1945 mit drei Brüdern im thüringischen Körner auf. Seinen Berufswunsch Priester konnte er zu DDR-Zeiten nach einer Lehre zum Bankkaufmann verwirklichen. Auf dem Magdeburger Priesterseminar Norbertinum holte er sein Abitur nach und studierte Philosophie und Theologie in Erfurt. An der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom promovierte er.

Nach der Priesterweihe 1962 in Erfurt folgte 1975 die Ernennung zum Weihbischof des Bischöflichen Amtes Erfurt-Meiningen. 1980 wurde Meisner Bischof in Berlin und wechselte 1989 als Kölner Erzbischof an den Rhein. Seit seiner Erhebung zum Kardinal 1983 ist er Mitglied in mehreren römischen Kongregationen und in Kommissionen der Deutschen Bischofskonferenz.