In bewaffneten Konflikten sind im vergangenen Jahr weltweit mindestens 95.000 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten Todesopfer waren Zivilisten, wie aus dem am Dienstag erstmals veröffentlichten "Kriegsreport" der Genfer Akademie für humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte hervorgeht. Zudem seien Hunderttausende Menschen verletzt worden, viele von ihnen schwer. Der Kriegsreport zählt für 2012 insgesamt 38 bewaffnete Konflikte in 24 Staaten und Territorien auf.
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Nur in wenigen Konflikten seien Untersuchungen gegen mutmaßliche Kriegsverbrecher eingeleitet worden, beklagen die Autoren. Beunruhigend sei zudem die Häufung von sexueller Gewalt in vielen Bürgerkriegen. Vergewaltigungen von Frauen, Männern und Kindern, einige davon unter fünf Jahren, nähmen zu, hieß es.
Der blutigste Konflikt tobte den Angaben zufolge in Syrien. In dem Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und Rebellengruppen seien im vergangenen Jahr 55.000 Menschen ums Leben gekommen.
27 Konflikte wurden zwischen Regierungsarmeen und nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen ausgetragen. Als einzigen "internationalen Konflikt", in dem sich zwei Staaten direkt gegenüberstanden, nennt der Kriegsreport die Konfrontation zwischen Südsudan und Sudan über Grenzziehung und Öl. Der Kriegsreport soll in Zukunft jedes Jahr erscheinen.