EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy erhält den Internationalen Karlspreis zu Aachen. Mit großer Integrität und Integrationskraft leiste der Belgier "einen maßgeblichen Beitrag zur Konsolidierung und Weiterentwicklung des Vereinten Europas", erklärte das Karlspreisdirektorium am Samstag. Die Auszeichnung, die zu den bedeutendsten europäischen Preisen zählt, wird im kommenden Jahr an Christi Himmelfahrt im Krönungssaal des Aachener Rathauses verliehen. Van Rompuy ist der 56. Preisträger.
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"Herman Van Rompuy verkörpert in Person, dass Europa täglich neu erarbeitet werden und eine Vision haben muss", heißt es in der Begründung des Direktoriums. Der belgische Politiker sei ein großer Europäer, der als unermüdlicher Arbeiter, Mittler und Konsensbildner in schwerer Zeit einen bedeutenden Beitrag zur Festigung der EU geleistet habe.
Der 1947 in Brüssel geborene Van Rompuy studierte Philosophie und Betriebswirtschaftslehre an der Katholischen Universität Leuven. Er war zunächst Mitarbeiter der Belgischen Nationalbank, bevor er 1975 in die Politik wechselte. Im Dezember 2008 wurde Van Rompuy belgischer Premierminister. Seit Dezember 2009 ist er erster ständiger Präsident des Europäischen Rates. Herman Van Rompuy ist verheiratet, hat vier Kinder und vier Enkelkinder.
Der Internationale Karlspreis zu Aachen wird seit 1950 an Personen und Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Letzte Preisträgerin war die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite. Zu den früheren Preisträgern gehören unter anderem Konrad Adenauer, die Europäische Kommission, François Mitterand und Helmut Kohl, Vaclav Havel, der amerikanische Präsident Bill Clinton, der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker und Bundeskanzlerin Angela Merkel.