Antidiskriminierungsstelle fordert "Inklusions-Index"

Antidiskriminierungsstelle fordert "Inklusions-Index"
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes beklagt die geringen Chancen für behinderte Menschen am Arbeitsmarkt.

In einem Bericht der Antidiskriminierungsstelle (ADS), der am Montag vorgestellt werden soll und dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, heißt es, die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung sei doppelt so hoch wie bei Nicht-Behinderten.

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14,8 Prozent der erwerbsfähigen Behinderten sind demnach arbeitslos. Im Vergleich dazu lag die allgemeine Arbeitslosenquote im November nur bei 6,5 Prozent. Am Dienstag wird der Internationale Tag für die Menschen mit Behinderungen begangen.

Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Christine Lüders, fordert einen "Inklusions-Index". Der soll den Unternehmen mehr Anreize geben, einen behinderten oder chronisch kranken Arbeitnehmer einzustellen, heißt es in dem Bericht zum Themenjahr "Selbstbestimmt dabei. Immer". Ziel des Indexes ist es, in Übereinstimmung mit der UN-Behindertenrechtskonvention Standards für Unternehmen und die Vermittlung auf reguläre Arbeitsplätze festzulegen. Die Umsetzung der Vorgaben soll damit systematisiert und überprüfbar werden.

"Angesichts des Fachkräftemangels ist es nicht nachvollziehbar, warum das Potenzial behinderter und chronisch kranker Menschen nicht genutzt wird", erklärte Lüders. Die Antidiskriminierungsstelle rät auch zum schrittweisen Abbau von "Sonderwelten" wie Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Die Zahl der dort Beschäftigten habe von 2003 bis 2012 um 25 Prozent zugenommen.