Tillich warnt vor Folgen des Mindestlohns in Ostdeutschland

Tillich warnt vor Folgen des Mindestlohns in Ostdeutschland
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) erwartet vom zwischen Union und SPD vereinbarten Mindestlohn große Nachteile für Ostdeutschland.

"Niemand schließt aus, dass dieser Mindestlohn Arbeitsplätze gefährdet, nicht einmal die SPD. Das trifft insbesondere den Osten", sagte Tillich der in Düsseldorf erscheinenden "Wirtschaftswoche". Wer den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro als Katastrophe für Ostdeutschland bezeichne, liege "nicht ganz falsch".

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Natürlich müsse "faire Arbeit auch fair bezahlt werden", sagte der CDU-Politiker. Der Mindestlohn ziele jedoch zuvorderst auf die schwer Vermittelbaren ohne abgeschlossene Ausbildung. "Für die wird es zukünftig schwieriger." Tillich sieht auch Gefahren für den Ausbildungsmarkt. Junge Leute dürften nicht verleitet werden, "auf eine Ausbildung mit 600 oder 800 Euro zu verzichten, weil sie künftig mit einem Aushilfsjob und Mindestlohn 1.400 Euro verdienen können".

CDU, CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, das ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro brutto pro Stunde zum 1. Januar 2015 eingeführt werden soll. Er soll aber erst zwei Jahre später, von 2017 an, "uneingeschränkt" gelten.