Käßmann wiederholt Kritik am Bundeswehreinsatz in Afghanistan

Käßmann wiederholt Kritik am Bundeswehreinsatz in Afghanistan
Margot Käßmann stellt den zu Ende gehenden Bundeswehreinsatz in Afghanistan erneut infrage. "Frieden lässt sich nicht einmal eben locker mit Waffengewalt herstellen", schreibt die ehemalige hannoversche Bischöfin in einem Beitrag für das evangelische Monatsmagazin "chrismon" (Dezember-Ausgabe).

Als die damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vor fast vier Jahren in einer Predigt den Satz "Nichts ist gut in Afghanistan" sagte, habe man ihr ironisch vorgeschlagen, sich mit den radikalislamischen Taliban in ein Zelt zu setzen und zu beten.

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"Heute verhandeln sowohl die USA als auch Pakistan mit den Taliban", schreibt Käßmann: "Frieden braucht einen langen, extrem mühsamen Weg des Dialogs - selbst mit denen, die wir am liebsten nur bekämpfen wollen."

Mehr als 20.000 Bundeswehrsoldaten seien in Afghanistan gewesen, 54 dort gestorben. Der Einsatz habe viel Leid über viele Familien gebracht - "ganz abgesehen davon, dass er die Gesellschaft in zehn Jahren mehr als 17 Milliarden Euro gekostet hat". Käßmann, die inzwischen als EKD-Botschafterin für das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 wirbt, schreibt: "Die Geduld für Gespräche, Vermittlung mit dem Feind, Mediation sind hilfreicher als Waffengewalt. Stellen wir uns nur einmal vor, es wären 17 Milliarden Euro dafür investiert worden!"