Weil Gott seinen Platz an der Seite der Armen und Schwachen einnehme, sei er dort als "Mensch unter den Menschen am Rande" gegenwärtig, sagte Annette Kuschus in ihrer Predigt über das "Weltgericht" (Matthäus 25,31-46). Für die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) ergibt sich daraus, "den anderen Menschen – auch den Schwierigsten und Unansehnlichsten – so zu begegnen, als begegnete ich in ihnen Christus selbst."
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In ihrer Predigt sagte Annette Kurschus: "Der lebendige Gott wird am Ende zurückkommen auf unser Leben. Es wird nicht alles im Sande verlaufen. Es wird sich nicht alles in Beliebigkeit auflösen, was wir getan und gelassen haben. Das hat etwas mit Ansehen zu tun. Mit Würde. Wir könnten es sogar als Auszeichnung begreifen. So wichtig werden wir genommen." Das Gericht am Ende der Zeit sei also keine Angst einflößende Vision, sondern ein Ausdruck von Gottes Liebe.
Gott, der Schöpfer der Welt, wolle erkannt sein in Obdachlosen, Schwierigen, Armen. "Er will erkannt sein in den Flüchtlingen, die vor Lampedusa ertranken. In dem Straftäter, der in der forensischen Klinik einsitzt und möglicherweise weiterhin gefährlich ist." Für Präses Annette Kurschus liegt hier der Grund und Ausgangspunkt für soziale Verantwortung und tatkräftigen Einsatz, um Not und Elend zu lindern.
Der Gottesdienst mit Präses Kurschus fand statt im Rahmen des Themenjahres 2013 "Reformation und Toleranz".