Zeitplan zur Zerstörung syrischer Chemiewaffen steht

Zeitplan zur Zerstörung syrischer Chemiewaffen steht
Der Exekutivrat aus 41 Staaten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) hat am späten Freitagabend in Den Haag einen Plan zur vollständigen Zerstörung der syrischen Chemiewaffen verabschiedet.

Demnach sollen die gefährlichsten Chemikalien bereits bis zum Jahresende ins Ausland transportiert werden. Bis zum 30. Juni 2014 muss das syrische Regime alle Chemiewaffen zerstört haben. Etwa 1.000 Tonnen soll das Land besitzen. Der Plan zur Zerstörung der Waffen war von der syrischen Regierung selbst aufgestellt worden.

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Die OPCW, die im Oktober den Friedensnobelpreis für ihre Bemühungen um eine Welt ohne Chemiewaffen bekam, überwacht die Einhaltung der Chemiewaffen-Konvention. Der Vertrag verbietet es Mitgliedsstaaten, Massenvernichtungswaffen zu entwickeln, zu produzieren, zu lagern oder einzusetzen. Syrien war der Konvention nach internationalem Druck Mitte Oktober beigetreten. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad wird beschuldigt, Mitte August bei Damaskus Giftgas gegen die Bevölkerung eingesetzt zu haben. In dem seit zweieinhalb Jahren andauernden syrischen Bürgerkrieg starben bislang 100.000 Menschen.

Experten begrüßten den Plan als klare Vorgabe für das Regime von Präsident Bashar al-Assad. "Die nächste Phase wird die schwierigste, denn die fristgerechte Umsetzung erfordert mehr Sicherheit, um die Waffen abtransportieren zu können", erklärte Ahmet Ümzücü, der Generaldirektor der OPCW. In welchem Land die syrischen Chemiewaffen zerstört werden sollen, ist noch unklar.

Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen überwacht die Einhaltung der Vorgaben. Gemeinsam mit Experten der Vereinten Nationen hatte die Organisation im Oktober 22 von 23 Orten besucht, an denen das Assad-Regime Chemiewaffen produziert oder lagert.