Zudem sei es das einzige europäische Land, in dem die jüdische Gemeinde wächst. "Deutschland hat sich seiner Vergangenheit gestellt", sagte der Chef-Rabbiner von Moskau in der "Berliner Zeitung" (Freitagsausgabe). Aber es gebe auch Schatten. "Bis heute müssen Synagogen, Gemeindezentren oder Schulen unter Polizeischutz gestellt werden."
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Die Europäische Rabbinerkonferenz wird von Sonntag bis Dienstag in Berlin tagen. Erwartet werden bis zu 220 Rabbiner aus ganz Europa. Es ist das größte Treffen orthodoxer jüdischer Gelehrter sei dem Holocaust auf deutschem Boden. Der Besuch um das Gedenken an den 75. Jahrestag der NS-Novemberpogrome sei eine Erinnerung an diese Vergangenheit und zugleich Ausdruck des Vertrauens, sagte Goldschmidt.
Die Beschneidungsdebatte im vergangenen Jahr habe aber auch gezeigt, dass es in Deutschland weiterhin einen offenen Antisemitismus gebe, sagte Rabbiner Goldschmidt. Zu diesem zähle auch Gewalt gegen Gebäude oder gegen einzelne Rabbiner. Dieses Phänomen sei allerdings in Ländern wie Frankreich oder Belgien mit ihren vielen Einwanderern aus Nordafrika und dem Nahen Osten häufiger zu beobachten. Zudem gebe es die getarnte Variante des Antisemitismus, den Antizionismus. Dieser sei ein europaweites Problem.