Zeitung: EKD zu Gesprächen über Ablösung der Staatsleistungen bereit

Zeitung: EKD zu Gesprächen über Ablösung der Staatsleistungen bereit
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat sich bereit erklärt, Gespräche über eine Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen zu führen.

"Ich würde mir wünschen, dass wir da zu Ergebnissen kommen. Denn das Thema Staatsleistungen tut uns allen nicht gut", sagte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagsausgabe, "Welt online" vom Donnerstag). Die EKD sei offen für Verhandlungen.

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14 Bundesländer leisten die Zahlungen jährlich zum Ausgleich für Enteignungen von Kirchengütern im 19. Jahrhundert. Bremen und Hamburg zahlen keine Staatsleistungen. Nach Angaben des Kirchenrechtlichen Institutes der EKD belaufen sich die Leistungen 2013 auf rund 460 Millionen Euro. Die evangelische Kirche erhält davon knapp 240 Millionen Euro. Das entspricht rund zwei Prozent der Einnahmen der Gliedkirchen der EKD.

Schneider widersprach jedoch der Auffassung, dass die Staatsleistungen einfach beendet werden könnten. Es sei falsch, zu behaupten, diese Leistungen könnten ersatzlos gestrichen werden, weil die Säkularisierungsfolgen längst abbezahlt seien, sagte der EKD-Ratsvorsitzende dem Blatt. "Es geht hier um Rechtsverpflichtungen", unterstrich der Theologe.