Die Passivität der verantwortlichen Politiker führe die Welt in eine "unumkehrbare Klima-Katastrophe", warnte Act-Generalsekretär John Nduna am Mittwoch vor der 10. Vollversammlung des Weltkirchenrates in Busan, Südkorea. Act Alliance leistet über Partnerorganisationen Hunderttausenden Opfern von Naturkatastrophen und Konflikten humanitäre Hilfe. Zu dem Netzwerk gehören 140 Hilfswerke, darunter "Brot für die Welt".
Act-Generalsekretär Nduna drängte die Regierungen, sich endlich auf einen energischen Abbau der Treibhausgasemissionen zu verpflichten. Die gefährlichen Gase werden für die Erderwärmung verantwortlich gemacht. Nduna erklärte: Keines der reichen Länder habe die versprochenen Ziele zur Emissionssenkung erreicht.
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Zudem müssten die reichen Länder die zugesagten Milliarden Euro für den Grünen Klimafonds bereitstellen. Der Fonds sei praktisch "leer". Der "Green Climate Fund" soll arme Länder beim Klimaschutz und bei der Anpassung an die Erderwärmung unterstützen. Der Act-Generalsekretär verlangte ferner, den sogenannten Klimaflüchtlingen besser zu helfen. Der steigende Meeresspiegel etwa bedrohe die Menschen auf pazifischen Inseln wie Tuvalu. Diese Männer, Frauen und Kinder würden zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen.
In Warschau kommen vom 11. bis 22. November Tausende Delegierte zum UN-Klimagipfel zusammen. Die Vertreter von mehr als 190 Staaten wollen die Verhandlungen über einen neuen Klimavertrag voranbringen, der 2015 besiegelt und 2020 in Kraft treten soll. Erwartet werden erneut zähe Beratungen und erbitterte Interessenkämpfe.
Act Alliance kann über seine protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Mitgliedsorganisationen rund 25.000 Mitarbeiter und Helfer mobilisieren. Die Werke verfügen zusammen über 1,5 Milliarden US-Dollar Finanzmittel im Jahr. Somit sieht sich Act Alliance unter den größten fünf Hilfsnetzwerken weltweit. Die Genfer Zentrale mit ihren 20 Mitarbeitern koordiniert die Einsätze der Alliance-Mitglieder - die Partner behalten aber ihre Eigenständigkeit.
Die 350 Mitgliedskirchen des ÖRK diskutieren auf ihrer Vollversammlung bis zum Freitag auch über Armut und Frieden.