NPD mobilisiert 1.800 Menschen gegen Flüchtlingsheim

NPD mobilisiert 1.800 Menschen gegen Flüchtlingsheim
In Schneeberg in Sachsen demonstrieren fast 2.000 Menschen gegen ein Flüchtlingsheim, 500 Gegendemonstranten fanden sich ein. Auch in Bad Nenndorf und Leizpig gab es rechtsextreme Kundgebungen und Gegendemonstrationen.

Rechtsextreme machen weiter Stimmung gegen Flüchtlingsheime: Am Samstagabend folgten im sächsischen Schneeberg bei Aue nach Polizeiangaben bis zu 1.800 Menschen einem NPD-Aufruf und demonstrierten für die Schließung des örtlichen Asylbewerberheims. Sie versammelten sich auf dem Marktplatz des Erzgebirge-Ortes zu einem Fackelzug. Gegen die Kundgebung demonstrierten nach Polizeiangaben rund 500 Menschen.

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Aufmärsche von Rechtsextremen gab es am Samstag zudem in Leipzig und im niedersächsischen Bad Nenndorf. Auch hier gingen Hunderte Bürger auf die Straße, um gegen die Rechtsextremisten zu demonstrieren.

Das Motto der Neonazi-Gegner in Schneeberg lautete: "Refugees Welcome - Gegen den rassistischen Mob in Schneeberg und Überall". Die von der NPD angemeldete Kundgebung stand unter dem Thema "Fragt uns Bürger! Wir sagen Nein zum Asylmissbrauch!". Bei den Teilnehmern der NPD-Kundgebung habe es sich um "überwiegend zugereiste Personen" gehandelt, teilte die Polizei mit. Den Angaben zufolge verliefen die Veranstaltungen weitgehend friedlich.

Am Rand von Schneeberg sind in einer ehemaligen Kaserne derzeit etwa 230 Asylbewerber untergebracht. Bereits am 19. Oktober hatten mehr als 1.500 Menschen gegen das Asylbewerberheim demonstriert. Für Schlagzeilen sorgten in den vergangenen Monaten auch Proteste gegen eine neue Notunterkunft für Asylbewerber in Berlin-Hellersdorf.

Rechtsextreme demonstrieren gegen eine Moschee

In Leipzig demonstrierten rund 300 Menschen im Stadtteil Gohlis gegen eine NPD-Kundgebung, die sich gegen einen geplanten Moscheebau richtete. Aufgerufen hatten dazu das Netzwerk "Leipzig nimmt Platz" und mehrere linke Gruppierungen. Unweit des möglichen Moschee-Standortes protestierten knapp 100 Anhänger der rechtsextremen Partei gegen das Bauvorhaben.

Mit Transparenten, Sprechchören und Musik demonstrierten zudem mehrere hundert Menschen in Bad Nenndorf gegen einen Neonazi-Aufmarsch. Der Demonstrationszug und die Kundgebungen des Bürger-Bündnisses "Bad Nenndorf ist bunt" verliefen nach Angaben der Polizei friedlich.

An einem Aufmarsch der Partei "Die Rechte" in der niedersächsischen Stadt beteiligten sich nach Polizeiangaben etwa 50 Rechtsextremisten. Mit Fahnen und Transparenten zogen sie zum Bad Nenndorfer Wincklerbad. Dort hatte der britische Geheimdienst von 1945 bis 1957 mutmaßliche NS-Kriegsverbrecher verhört, dabei kam es teilweise zu Misshandlungen.