UNAIDS warnt bei Christentreffen vor Diskriminierung Homosexueller

UNAIDS warnt bei Christentreffen vor Diskriminierung Homosexueller
Der Exekutivdirektor des Hilfsprogramms UNAIDS, Michel Sidibé, hat bei der Vollversammlung des Weltkirchenrates vor einer Diskriminierung von HIV-positiven Homosexuellen gewarnt.

HIV-infizierte Schwule und Lesben hätten wie allen anderen infizierten Menschen ein Anrecht auf eine Behandlung mit Medikamenten gegen die Immunschwächekrankheit, sagte Sidibé am Donnerstag auf der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im südkoreanischen Busan. Infizierte Schwule und Lesben sowie Prostituierte und Drogenabhängige sollten nicht gezwungen werden, sich zu verstecken.

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Sidibé kritisierte, dass Homosexualität in rund 80 Ländern als illegal gelte. Schwule und Lesben müssten in vielen dieser Länder Verfolgung wie Kriminelle erdulden. In diesen Ländern hätten HIV-positive Homosexuelle große Angst, offen über ihre Ansteckung zu reden und sich behandeln zu lassen.

Der Umgang mit Homosexuellen ist unter den 350 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen umstritten. Führende Repräsentanten der Russischen Orthodoxen Kirche, der größten ÖRK-Mitgliedskirche, verurteilen Homosexualität. In Russland ist "Homosexuellen-Propaganda" verboten. Die Russische Orthodoxe Kirche lehnt den liberalen Umgang vieler europäischer Kirchen mit dem Thema Homosexualität ab.

Ende 2012 lebten rund 35 Millionen Menschen mit HIV/Aids, rund 2,3 Millionen Menschen infizierten sich im vergangenen Jahr mit HIV. Rund 1,6 Millionen Menschen starben 2012 im Zusammenhang mit Aids. Homosexuelle, Prostituierte und Heroinabhängige gelten als Gruppen, die einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind.

Bei der am Mittwoch eröffneten 10. Vollversammlung des ÖRK diskutieren rund 3.000 Teilnehmer über globale Themen wie Armut, Klimawandel und Frieden. Das Treffen endet am 8. November.