Einerseits könnten sie dazu beitragen, Solidarität zu organisieren, sagte der Bischof der evangelischen Landeskirche Hannovers der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). Das habe etwa die Facebook-Suche nach Notquartieren während des Juni-Hochwassers gezeigt. Andererseits produzierten soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter "eine Gegenöffentlichkeit ohne Bremsen und Filter".
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Das Internet trage beinahe schon religiöse Züge, fügte der Bischof hinzu. Auch Jesus habe die Nachfolge gefordert, so wie heute Twitter, Facebook und andere soziale Medien. Nur gebe es anders als damals eine neue Dynamik. Kommunikation sei global und funktioniere fast in Echtzeit. Und anders als Jesus, der sich für seine Botschaft sogar kreuzigen ließ, stehe hinter dem geposteten Wort keine Person mehr, die sich zu verantworten habe. Jeder dürfe alles sagen und schreiben, ohne dafür in der Regel persönliche Konsequenzen tragen zu müssen.
Entrüstungsstürme im Netz führten oft zu "großen Mengen extremer Hasskommentare", sagte der Landesbischof: "Darin ist das Netz eben auch eine Welt der großen Logorrhoe geworden. Es ist eine krankhafte Sprachausbreitung." Meister selbst hatte mit Antritt seines Bischofsamtes seinen Facebook-Account gelöscht.