Auch in Deutschland könne man angesichts von Anschlägen auf Synagogen und Menschen jüdischen Glaubens schwerlich von einem normalen Leben für die Juden sprechen.
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Nach Kramers Worten sind Israelfeindlichkeit und Antisemitismus auch im Bildungsbürgertum angekommen. Zuletzt habe die Beschneidungsdebatte gezeigt, "dass nicht mal die Grundlagen des Judentums sicher sind". Kramer verurteilte in diesem Zusammenhang auch die jüngste Beschneidungs-Resolution des Europarates und sprach von einer "Ignoranz gegenüber jüdischen Bräuchen". Es könne nicht angehen, die rituelle Beschneidung von Jungen mit der grausamen Beschneidung von Mädchen und Frauen auf eine Stufe zu stellen, kritisierte der Generalsekretär bei einer Veranstaltung in der Alten Synagoge Essen.
Israel werde in Europa "als Bösewicht vom Dienst" gesehen
Die Entscheidung der Europäischen Union, Fördergelder nicht in Siedlungsgebiete in Israel zu vergeben, nannte er eine "unakzeptable Strafaktion". Der Staat Israel werde in Europa "als Bösewicht vom Dienst" hingestellt und als vermeintliche Hauptgefahr für den Frieden im Nahen Osten. Dabei werde die existenzielle Bedrohung des Landes durch die arabischen Staaten entweder nicht wahrgenommen oder aber geleugnet, beklagte er.