"Es muss schnell zu einer Lösung kommen", sagte der katholische Theologe Jaschke, der einen Verbleib des Limburger Oberhirten im Amt für unwahrscheinlich hält, am Mittwochabend in der ARD-Sendung "Anne Will". Jaschke wünschte sich eine "demütige und klare" Entscheidung des 53-jährigen Tebartz-van Elst.
Seit dem Wochenende halten sich Tebartz-van Elst und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, zu getrennten Gesprächen mit Vetretern des Vatikan in Rom auf. Eine Audienz von Zollitsch bei Papst Franziskus am Donnerstag könnte Bewegung in den Fall bringen.
Schema von Befehl und Gehorsam
Für den Kirchenrechtler Thomas Schüller ist offenkundig, dass Tebartz-van Elst die öffentliche Wahrnehmung seiner Person falsch einschätzt. Diese Diskrepanz zwischen Selbstbild und der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sei eine "Tragik in der Person des Bischofs", sagte Schüller, der kurz nach dem Amtsantritt 2008 für einige Zeit als Berater an der Seite des Bischofs stand.
###mehr-artikel### Der Kirchenrechtler schilderte bei "Anne Will", dass Tebartz-van Elst häufig in einem Schema von Befehl und Gehorsam denke. Das unterscheide ihn deutlich von seinem Vorgänger Franz Kamphaus. "Ich denke, er wird sich nicht im Amt halten können", sagte Schüller.
Der katholische Limburger Bischof Tebartz-van Elst steht seit Monaten in der öffentlichen Kritik. Insbesondere wird ihm der enorme Anstieg der Kosten beim Bau des mindestens 31 Millionen Euro teuren Diözesanen Zentrums in Limburg vorgeworfen. Auch soll der Oberhirte falsche eidesstattliche Erklärungen zu einem First-Class-Upgrade bei einem Indien-Flug abgegeben haben, weswegen die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl beantragt hat. Neben Verschwendungssucht wird Tebartz-van Elst von Gläubigen im Bistum ein autoritärer Führungsstil vorgehalten.