Bei Erwerbstätigen blieb er dagegen konstant bei rund 30 Prozent. Besonders deutlich ist der Unterschied bei der Mitarbeit in politischen Organisationen und Parteien: Bei Erwerbstätigen liegt der Anteil fast doppelt so hoch wie bei Arbeitslosen und Niedrigverdienern.
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Damit liegt Deutschland bei der politischen Teilhabe ärmerer Menschen im EU-Vergleich im Schlussfeld. Die Wirtschaftsforscher fordern, mehr Anstrengungen bei der Bildung zu unternehmen, um politisches Interesse zu wecken. Sie treten der Ansicht entgegen, Armut und prekäre Beschäftigung allein verursachten Desinteresse am politischen Prozess. Vielmehr präge die soziale Herkunft das Interesse. "Es sollte eine staatliche Aufgabe sein, diesem Herkunftseffekt frühzeitig, zum Beispiel in der Schule, entgegenzuwirken", sagte DIW-Forscher Martin Kroh.
Für die Studie haben die Autoren Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) ausgewertet. Als arm galt in der Studie, wer ein Einkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle bezieht.