Es stehe ihm nicht zu, über den Strafantrag gegen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst oder dessen Person zu urteilen, sagte Zollitsch am Montag in Rom: "Ich bin mir aber sicher, dass sich der Bischof von Limburg gründlich und mit der nötigen Selbstkritik mit dieser Situation auseinandersetzt." Zollitsch selbst verfolgt die Entwicklungen nach eigenem Bekunden "mit großer Sorge".
###mehr-artikel###Der Freiburger Erzbischof, der sich derzeit ebenso wie der Limburger Bischof zu Gesprächen im Vatikan aufhält, verwies auf die von Tebartz-van Elst angeforderte Prüfungskommission. Diese werde noch in dieser Woche mit internen und externen Mitgliedern ihre Arbeit aufnehmen. Das Ergebnis der Überprüfungen über die Entwicklung der Kosten beim Bau des bischöflichen Zentrums in Limburg sowie deren Finanzierung werde mit dem Bischof beraten und anschließend veröffentlicht, erklärte Zollitsch in Rom.
Tebartz-van Elst steht seit Monaten in der öffentlichen Kritik. Insbesondere wird ihm die Kostenexplosion beim Bau des mindestens 31 Millionen Euro teuren Diözesanen Zentrums in Limburg vorgeworfen. Auch soll der Oberhirte falsche eidesstattliche Erklärungen zu einem First-Class-Upgrade bei einem Indien-Flug abgegeben haben, weswegen die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl beantragt hat. Neben Verschwendungssucht wird dem Oberhirten von Gläubigen im Bistum ein autoritärer Führungsstil vorgehalten.
Unter den Kirchenmännern, die bei Franziskus am Montag zu einer Audienz im Vatikan geladen waren, befanden sich weder Zollitsch, noch der Limburger Bischof selbst. Das Bulletin des Vatikans führte andere auf. Mit Audienzen für die deutschen Bischöfe wird im Verlauf der Woche gerechnet. Tebartz-van Elst soll nach unbestätigten Medieninformationen am Donnerstag mit dem Papst zusammentreffen.