Pisa-Schock: Süssmuth fordert bessere Weiterbildung für Erwachsene

Pisa-Schock: Süssmuth fordert bessere Weiterbildung für Erwachsene
Nach dem schlechten Abschneiden Deutschlands beim Pisa-Test für Erwachsene fordert die Präsidentin des Deutschen Volkshochschulverbandes und ehemalige Bundesfamilienministerin Rita Süssmuth (CDU) eine bessere bundesweite Koordination bei der Weiterbildung. "Künftig müssen Bund, Länder und Gemeinden Weiterbildung, Grundbildung und Alphabetisierung gemeinsam finanzieren", sagte Süssmuth der "Welt am Sonntag".

Die OECD-Studie werde dazu beitragen, dass die gegenwärtigen Schwächen der Weiterbildung und ihre künftige Finanzierung Teil der Koalitionsverhandlungen werden, fügte Süssmuth hinzu: "In dieser Legislaturperiode muss die Weiterbildung auch finanziell auf gesicherte Füße gestellt werden." Die CDU-Politikerin plädierte zudem für ein Umdenken beim Kooperationsverbot, das es dem Bund nicht erlaubt, auf Länderebene dauerhaft Bildung zu finanzieren: "Das Kooperationsverbot muss fallen, damit Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam Weiterbildung finanzieren."

Nach dem in der vergangenen Woche veröffentlichten Pisa-Test für Erwachsene der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) rechnet jeder fünfte Deutsche zwischen 16 und 65 auf Grundschulniveau, jeder sechste kann nur kurze Texte mit einfachen Worten verstehen. Und nur ein Drittel der Erwachsenen kann souverän durch das Internet navigieren. Im Vergleich mit anderen Industrieländern ist Deutschland damit unteres Mittelmaß.