Weltweit werde ausreichend Nahrung produziert, sagte Welthungerhilfe-Präsidentin Bärbel Dieckmann am Samstag im Berliner Deutschlandradio Kultur. Das von der Weltbank formulierte Ziel, innerhalb von sieben Jahren die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen zu halbieren, sei machbar. An diesem Sonntag beginnt die diesjährige "Woche der Welthungerhilfe".
"Ich möchte daran glauben"
"Ich möchte daran glauben, weil ich weiß dass es möglich ist, aber wir werden sehr viel tun müssen, um das erreichen zu können", sagte Dieckmann weiter. Hunger sei ein Problem der Verteilungsgerechtigkeit. Positive Entwicklungen bescheinigte Dieckmann China, aber auch Vietnam, Malaysia oder Lateinamerika. Afrika südlich der Sahara bleibe Problemzone, aber auch hier gebe es Länder mit Wirtschaftswachstum, dieses müsse aber anders verteilt werden. Länder wie Somalia oder Kongo "muss man in die Pflicht nehmen", sagte Dieckmann.
Zudem mahnte die Präsidentin der Welthungerhilfe die USA zur schnellen Lösung ihrer Haushaltkrise. Es drohe ansonsten eine Katastrophe für viele Entwicklungsländer. Steigende Preise bei Landwirtschaftsprodukten wären eine der Folgen. Mit der traditionellen Fernsehansprache des Bundespräsidenten beginnt am 13. Oktober die diesjährige "Woche der Welthungerhilfe". Bis zum 20. Oktober wird für eine gerechte Verteilung von Nahrung geworben. Die "Woche der Welthungerhilfe" startete erstmals vor 42 Jahren. Sie findet jeweils um den 16. Oktober herum statt, dem Internationalen Welternährungstag.