"Wer mich kennt, weiß, dass ich keinen pompösen Lebensstil brauche", sagte er der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag. Bei den jetzt bekannt gewordenen Kosten von 31,5 Millionen Euro für seinen Bischofssitz "erschrickt man, das verstehe ich", erklärte der Bischof. "Aber dahinter stehen zehn einzelne Bauprojekte."
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Das Diözesanzentrum sei auf nachhaltige Weise gebaut, so dass es auch künftigen Generationen zur Verfügung stehe, fügte Tebartz-van Elst hinzu. Auch berief er sich auf "Auflagen des Denkmalschutzes". Nun prüfe eine Kommission der Bischofskonferenz die Vorgänge beim Bau des Gebäudes, sagte Tebartz-van Elst. "Das Ergebnis dieser Überprüfung sollte man abwarten, bevor man den Stab über mich bricht."
Der Limburger Bischof kündige an, sich am Wochenende in einem Brief an die Gläubigen des Bistums zu wenden, um "manches klarzustellen". Zugleich warf er den Medien vor, ihn falsch darzustellen. "Viele Gläubige wissen sehr wohl zu unterscheiden, zwischen den Fehlern, die tatsächlich gemacht werden, und dem, was in den Medien daraus wird."
Der Bischof steht nicht nur wegen der explodierenden Kosten seines Sitzes in der Kritik. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeigers" (Donnerstagsausgabe) erwartet ihn zudem ein Strafbefehl wegen uneidlicher Falschaussage im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien. Ein entsprechender Bescheid der Hamburger Staatsanwaltschaft sei ergangen.
In der Sache geht es um einen Rechtsstreit des Bischofs mit dem Magazin "Spiegel". Tebartz hatte per eidesstattlicher Erklärung bestritten, dass ein Redakteur ihn nach seinem Erste-Klasse-Flug gefragt habe. Auch habe er nicht behauptet, die Business-Klasse genutzt zu haben. Sowohl die Rückfrage als auch die Antwort sind jedoch auf einem Handy-Video dokumentiert, das der "Spiegel" veröffentlichte.