Zwar müssten die schlimmsten Formen der Kinderarbeit abgeschafft werden, die das Leben und die Gesundheit von Mädchen und Jungen gefährden, erklärte Kindernothilfe-Expertin Antje Weber am Montag: "Kinder gehören generell nicht in Minen, Steinbrüche oder Fabriken, in denen sie gefährlichen Arbeiten ausgesetzt sind."
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Manche Kinder, etwa in Lateinamerika, forderten jedoch auch ihr Recht auf Arbeit ein, betonte die Kinderrechtsexpertin: Sie trügen als Straßenverkäufer, Haushaltshilfen oder Lastenträger zum Familieneinkommen bei. Schulbesuche seien häufig erst durch den Zusatzverdienst dieser Kinder möglich. "Ein generelles Verbot der Kinderarbeit geht an der Realität vorbei und stürzt diese Mädchen und Jungen in eine rechtlose Situation", sagte Weber, die an der dritten Weltkonferenz zu Kinderarbeit von Dienstag bis Donnerstag in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia teilnimmt.
Wenn die Kinder neben ihrer Tätigkeit noch Zeit zum Lernen und Spielen hätten, sollten sie auch arbeiten dürfen, bis langfristig durch menschenwürdige Arbeit für Erwachsene und ausgereifte soziale Sicherungssysteme andere Lösungen gefunden seien, fordert die Kindernothilfe-Expertin: "Wir müssen auf Kinder hören und individuelle Lösungen für dieses komplexe Problem finden."