Reporter ohne Grenzen fordert kritische Berichterstattung aus Sotschi

Reporter ohne Grenzen fordert kritische Berichterstattung aus Sotschi
"Reporter ohne Grenzen" hat an die Medien appelliert, während der Olympischen Winterspiele 2014 in Russland kritische Themen nicht aus dem Blick zu verlieren.

Die Journalisten dürften sich nicht durch professionell produziertes Material täuschen lassen, das im Auftrag der russischen Führung entstehe und deren Image im Ausland verbessern soll, erklärte die Menschrechtsorganisation am Montag in Berlin. Reporter ohne Grenzen (ROG) stellte dort den Bericht "Der Kreml auf allen Kanälen. Wie der russische Staat das Fernsehen lenkt" vor. Anlass war der Beginn des olympischen Fackellaufs in Moskau.

###mehr-artikel###

Die "systematische Unterdrückung unabhängiger Stimmen in russischen Medien" stehe in deutlichem Widerspruch zum Bild eines modernen und offenen Landes, als das sich Russland zu den Winterspielen in Sotschi präsentieren wolle, erklärte ROG. Mit der Vergabe an Russland trage das Olympische Komitee (IOK) Verantwortung dafür, dass demokratische Grundrechte während der Winterspiele gewahrt werden. "Das IOK muss den Anspruch seiner eigenen Charta einlösen und eine umfassende, freie Berichterstattung über die Olympischen Spiele 2014 sicherstellen", sagte der ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.

Olympischer Fackellauf gestartet

Seit dem Amtsantritt Wladimir Putins im Jahr 2000 habe der Kreml die landesweiten Fernsehsender wieder weitgehend unter seine Kontrolle gebracht, hieß es weiter. Damit versuche die Regierung, ihre Macht zu sichern und mit kontrollierten Bildern ihre Sicht auf die Welt zu vermitteln.

Anlass der Kritik von Reporter ohne Grenzen ist der Beginn des olympischen Fackellaufs nach Sotschi, den der russische Präsident Putin Medienberichten zufolge am Sonntag in Moskau startete. Das olympische Feuer soll am 7. Februar das Olympiastadion von Sotschi erreichen.